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Die Kultur der Langsamkeit - oder wie man aus der Zeit aussteigt

Wie wäre es, wenn es keine Zeit gäbe und wir alle Dinge in unserer eigenen Geschwindigkeit vollbringen? Was würde sich dadurch verändern?

Die Kultur der Langsamkeit - oder wie man aus der Zeit aussteigt

Die wohl häufigste Aussage von Menschen um Dinge nicht zu tun, ist wohl neben Geld die „Zeit“. „Ich habe keine Zeit dafür.“ Naturgemäß hängen die meisten von uns in der Schleife der Taktung von 24 Stunden für einen Tag.

Abgesehen davon, dass es Planetenkonstellationen, einen Tag und Nacht Rhythmus, mehrere Jahreszeiten, Zyklen und eine Zeitspanne des Lebens gibt, leben wir sozusagen in der Ewigkeit. Alleine der Gedanke sich vorzustellen in der Ewigkeit zu leben hat für mich etwas sehr Beruhigendes.

Sobald man sich aber dieses Konstrukt der sogenannten Zeit einmal näher ansieht, wird man feststellen, dass es bei den Dingen, die wir nicht tun, weil wir keine Zeit dafür haben, in den meisten Fällen gar nicht um die Zeit selbst geht, sondern um etwas, das dahinter liegt. Wenn ich etwas tun will und dafür keine Zeit habe, dann will ich es entweder gar nicht tun oder ich bin blockiert und kann es aus diesem Grund nicht tun. Das gleiche gilt in umgekehrter Weise, wenn wir sagen „ich brauche Zeit.“ Dann liegt es meist daran, etwas zu verarbeiten oder sich über etwas nicht im Klaren zu sein oder aber auch die Anbindung an sich selbst wieder zu finden oder über etwas zu reflektieren um zu verstehen. Nun schieben wir also unsere Probleme hinter die Zeit und benutzen sie sozusagen als Vorwand.

Es geht also um innere Prozesse und Entwicklungen könnte man sagen.
Objektiv gesehen hat jeder Mensch auf unserem Planeten 24 Stunden pro Tag zur Verfügung.

Warum ist es dann aber so, dass ein Mensch in einer Woche ein Buch schreibt, drei Vorträge hält und 25 Termine wahrnimmt und ein anderer in der gleichen Zeitspanne gerade sein Geschirr abwäscht?

Vielleicht hat ja Zeit auch etwas mit Energie zu tun? Warum versetzt man an einem Tag einen Berg mit dem kleinen Finger und an einem anderen ist es schwierig vom Bett bis zum WC zu gelangen?

Kann es sein, dass auch in diesem Fall die Zeit wieder nur ein Vorwand ist?

Einmal geht es um innere Entwicklungsprozesse und dann wieder um Energiepotentiale.
Was ist nun diese „Zeit“, die uns so zu schaffen macht, die uns Dinge nicht tun lässt und uns in Bedrängnis bringt, obwohl wir doch in der Ewigkeit leben?

Im Endeffekt sind Zeit und Raum ein künstliches Konstrukt um uns selbst zu erfahren. Eine Art Bühne, um unsere Erfahrung in strukturierter Form wahrnehmen und erleben zu können. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Wenn man das einmal begreift, dann fällt viel Druck ab und es wird leichter.

„Es ist immer möglich all das zu tun, was du wirklich aus tiefstem Herzen tun möchtest!“

In der Praxis gibt es viele Möglichkeiten, um aus der „Zeit“ auszusteigen.

1. Die Dinge langsam tun

Das für mich wirkungsvollste Mittel die Zeit links liegen zu lassen ist die „Langsamkeit“. Ich beginne einfach alles langsamer zu tun. Ich liebe es zu „trödeln“. Ich atme ruhiger und tiefer, ich gehe langsam zur Küche, berühre das Gemüse und erlebe es intensiv, wenn es unter dem frischen Wasser sanft gereinigt wird usw.

In der Langsamkeit erlebe ich die Dinge intensiver und meine Wahrnehmung öffnet sich zu einem größeren Erlebnis in den kleinen Dingen.

Wenn man möchte, kann man auch die tatsächliche Zeit messen. In ganz vielen Fällen wird man gar nicht länger brauchen für das, was man tut, aber das tiefe Empfinden, die Ruhe und den Frieden ganz in einem einzigen Moment aufzugehen, wird man niemals eintauschen gegen den Wettkampf mit dem Zeiger der Uhr und dem Drücken im Magen.

2. In einem einzigen Moment die Ewigkeit erleben

Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn die Zeit still zu stehen scheint, wie in tiefen zwischenmenschlichen Begegnungen oder den Momenten wo man ein tiefes inneres Glück erfährt. Ich nenne es die Zeit bewusst ausdehnen oder die Zeit dehnen und strecken.

Als ich ein Kind war, wurde es oft knapp um pünktlich in die Schule zu gelangen. Meist musste ich noch aufs Klo oder sonst etwas. Zu dieser Zeit habe ich mir meist unbewusst vorgestellt, dass ich alle Handlungen, die noch für mich wichtig waren, in „keiner Zeit“ erledige, wie ich das für mich selbst benannt habe. Tatsächlich bewegte sich der Zeiger der Uhr für mich oft subjektiv dann langsamer.

3. Die Zeit links liegen lassen

Wenn du deine Gedanken in Bezug auf Zeit einmal bewusst beobachtest und prägende Glaubenssätze entlarvst, kannst du alleine durch deine Einstellung vieles ändern.

Als mentales Hilfsmittel „die Zeit links liegen zu lassen“, sich nicht mehr von ihr vereinnahmen lassen und abhängig zu machen, erzeugt alleine durch diese Vorstellung schon ein Gefühl der Freiheit.

Wenn ich mir denke, dass ich immer alle Möglichkeiten habe, dann wird sich dieser Gedanke auch früher oder später einmal manifestieren.

4. Die Zeit anhalten

Mit der Zeit in Konflikt zu geraten hängt oftmals auch mit dem sogenannten Hamsterrad und den immer gleichen Tagesabläufen zusammen. Wir denken, zusätzlich zu unserem Programm, noch Dinge dazu flicken zu müssen.

Eine einfache Möglichkeit die Zeit anzuhalten, wäre bewusst etwas zu tun, dass man noch nie getan hat. Somit entsteht ein kurzzeitiger Ausstieg, eine Entkoppelung aus dem normalen Ablauf und es können sich neue, davon abweichende Denkstrukturen und Handlungsabläufe in unserem Alltag bilden.

5. Offline bleiben

Wie auch immer man zu unserer Technik stehen mag, es ist oft so, dass wir dazu verleitet werden viele Momente unserer Aufmerksamkeit auf soziale Medien und das Konsumieren von Nachrichten zu verwenden. Obschon es jedem selbst überlassen ist, wie man damit umgeht, so ist es doch mehrheitlich zu beobachten, dass die meisten Menschen sich zu oft ablenken lassen, anstatt einen angemessenen Umgang mit ihren Ressourcen zu pflegen. Bewusste offline Zeiten sind der neue Luxus unserer Tage.

Viele Menschen empfinden, dass die „Zeit“ immer schneller vergeht. Dieses Wahrnehmen von zunehmender Beschleunigung macht uns oft zu schaffen. Auf der anderen Seite erlebe ich oft einen einzigen Tag als sehr intensiv oder habe das Gefühl, dass ich mehr in der Zeit „aufgehen“ kann, sozusagen durch ein Schlupfloch von dieser Aneinanderreihung an Geschehnissen aussteige und eine unendliche Blase erzeuge, wo die Zeit still steht.

Letztlich liegt es in unserer eigenen Hand und in unserem Denken, denn wir sind selbst die Konstrukteure unseres Lebens und wenn wir Lust darauf haben die Zeit langsam zu genießen, dann werden wir es einfach tun.

Deine
Christine Braun

„Es geht darum, was du mit der dir gegebenen Lebenszeit anfängst.“

Unsere Zeit ist unser kostbarstes Gut.

Gönne dir regelmäßig dein SEELENACHTERL.
von Christine Braun aus dem Wienerwald

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